Stammesfahrt des Stamm Erno

Die Sommerferien nahten und damit auch die lang ersehnte Stammesfahrt.
Diese Fahrt führt uns nach Slowenien, einem Land das in der Größe deutlich kleiner als Baden-Württemberg ist und doch einiges zu bieten hat.
So machte sich der Stamm Erno zu acht auf den Weg mit der Bahn nach Bohinjska Bistrica, um sich dem ersten Ziel, dem Triglav Nationalpark zu nähern. Unser Weg führte uns dann auch 1300 Höhenmeter nach oben. Es war eine ziemliche Quälerei, da es teilweise sehr steil nach oben ging und unser Wasservorrat sich schon recht früh gen Ende neigte. So kamen wir erschöpft, aber glücklich es geschafft zu haben oben an einer Berghütte mit Wasser an, mit dem Satz eines Weibilos in den Ohren: Ich hatte meinen schönsten Pfadi Schlafplatz hier.
Nachdem wir nun alle unseren Durst gestillt hatten, fing es an stark zu regnen. Zuversichtlich warteten wir, da der Regen bestimmt bald aufhöre. Nach einer Stunde, wir standen immer noch an der Berghütte, wurden wir langsam nervös. Wir konnten nicht auf der Hütte schlafen, geschweige denn kochen. Da wir mitten in der Hauptsaison hier oben waren, konnten wir hier draußen nicht schlafen und in der Berghütte war auch keine Option. Also liefen wir auf überschwemmten Wanderwegen umher, in der Hoffnung doch ein kleines Schlafplätzchen zu finden. Langsam wurde es dunkel und unsere nassen Schuhe trugen nicht dazu bei, den anfänglich glücklichen Gesichtsausdruck wieder herzustellen. Das glorreiche Erreichen der Tagesetappe hatten wir uns anders vorgestellt.
Glücklicherweise fanden wir in einer kleinen Kapelle einen trockenen Unterschlupf. Daraufhin, und dem nicht Wissen wo wir die nächsten Nächte verbringen könnten, da im Nationalpark Wildcampen verboten ist, änderten wir unsere Route und stiegen wieder ab. Wir entschieden uns für einen anderen Abstieg entlang der Gebirgskette, der uns einen echt schönen Ausblick offenbart.

Die nächsten Tage verbrachten wir abseits von den touristischen Gebieten und lernen in kleinen Dörfern die Freundlichkeit der Slowenier kennen, bevor wir dann Ende der ersten Woche die Soca erreichen, ein kalter und klarer Gebiergsfluss. Wir befanden uns jetzt auf der anderen Seite des Nationalpark und was sich auch hier fortsetzt ist, dass man dem Wetterbericht nicht trauen konnte und es einmal am Tag regnete, meist gegen Abend.
Schon unterwegs haben wir immer wieder Pfadfinder getroffen und trafen auch weiterhin Gruppen. Doch die größte Überraschung für uns war, dass wir auf einmal Christlichen Pfadfindern aus Metzingen gegenüberstanden. In den nächsten Tagen sahen wir uns immer wieder. So begegneten wir auch Pfadfindern aus Slowenien, bei denen wir auch eine Nacht verbrachten. Dabei lernten wir neue Spiele und sangen gemeinsam Lieder. Für uns alle eine neue, aber auch prägende Erfahrung.
Unser Pfad führt uns nun entspannt an der Soca entlang, wo wir immer wieder gute Badestellen fanden und auch hohe Felsen zum runterspringen.
So zogen die Tage dahin und wir genossen die Mischung aus Wandern und die immer wiederkehrende Abkühlung.

Wir übernachteten in Scheunen, am Ufer, unter einer Laube und im Zelt. Eines Abends erlebten wir es zum ersten Mal, dass wir uns nur mit Händen und Füßen verständigen konnten, doch das stellte für uns kein allzu großes Problem dar. Wir trafen viele nette Menschen, auch wenn man manchmal das Gefühl hatte, sie verstehen einen nicht. Feuer machen, Zelt aufbauen, Wasser: No Problem! Doch wo immer wir auch hinkamen, es gab leckere Gastgeschenke aus dem eigenen Garten.
Das Ende unserer Fahrt nähert sich und so machen wir uns zum letzten Mal auf, in zweier Gruppen den Weg nach Škofja Loka zu trampen. Jedes Mal entstanden neue Geschichten. Manch einer durfte hinten auf einem Pickup mitfahren, andere wurden zu einer heißen Schokolade eingeladen und andere erzählten von wilden Geschichten des Fahrers.
Doch die Zeit verging und so näherten wir uns immer mehr Ljubljana, von wo es wieder nach Hause ging. Mit einem köstlichen Abschlussessen beendeten wir unsere Stammesfahrt nach Slowenien, auf der jeder neue Erfahrungen und neue Geschichten fürs Lagerfeuer mitgenommen hat. Und so erreichten wir durch eine Änderung der Bahnstrecke Waiblingen sogar früher als erwartet.

Gut Pfad, euer Stamm Erno.