FR – Geschichte

Jubiläumsrede zum 20 jährigen Bestehen der Feuerreiter:

(verfasst von Benedikt)

Wir haben uns heute hier versammelt, um 20 Jahre Feuerreiter zu feiern. Lasst mich zuerst die Legende des Feuerreiters erzählen.

Ein kleines Dorf lebte und litt stark unter der Herrschaft eines Grafen, der in einer Burg über dem Dorf lebte, und die Dörfler zu Frondiensten zwang. Sie mussten hart für ihn auf dem Acker schuften. Die Arbeit war so hart, dass schon manch einer sein Leben dabei gelassen hatte. Auch verschwand manch aufmüpfiger Dörfler auf immer und ewig in den düsteren Kerkern der Burg.

Als wieder einmal ein Mann an den Strapazen der Arbeit auf dem Feld gestorben war saßen einige Männer abends in der Dorfschenke und beklagten ihr Schicksal. Sie waren hilflos und wussten weder ein noch aus. Doch in einer Ecke der Wirtsstube saß ein schweigsamer Fremder, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und einsam sein Bier trinkend. Als er den Männern einige Zeit zugehört hatte, stand er auf einmal auf und rief den Männern zu: „Verzagt nicht, euch soll schon bald geholfen sein!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ er die Schenke, stieg auf sein schwarzes Ross und ritt in die dunkle Nacht davon.

Die Männer wussten sich darauf keinen Reim zu machen und gingen vom Gram gebückt nach Hause. Doch in der Nacht erwachten sie von lauten Rufen, sie glaubten es seien wieder die Schreie der Gequälten aus den Verliesen der Burg, bis sie deutlich die Rufe hörten.

„Die Burg brennt!“ Auf den Gassen war große Aufregung und das Dorf leuchtete hell wieder von den Flammen der lichterloh brennenden Burg. Einige Männer berichteten von einem Reiter auf einem großem schwarzem Ross, den sie noch im Schein des Feuers um die Burg reiten gesehen haben wollen.  Seit dieser Nacht hat es kein Herrscher mehr gewagt, die Einwohner des Dorfes zu unterjochen und ihre Knechtschaft hatte für immer ein Ende.

Der fremde Reiter aber ward nie mehr gesehen.

 

 

Das war Geschichte unseres Namensgebers. Er setzte sich also für die Freiheit der Unterdrückten ein. Doch was zeichnet diesen Reiter aus?

Mut, Aufopferung, der Drang nach Gerechtigkeit und vor allem Selbstlosigkeit. All dies sind Eigenschaften, die sicher auch zur Gründung eines Neuanfangs nötig sind. Und so entschloss sich im Jahre 1994 eine kleine Gruppe Pfadfinder aus ihrem Stamm auszutreten und den Neuanfang Feuerreiter zu gründen. Diese Gruppe bestand aus den zwei Stettener Sippen des Stammes Weiblio, Blauwal und Windhund.

Im folgenden Jahr wurde der damals noch recht überschaubare Neuanfang durch die  Sippe Widder vergrößert. Durch die Ausrichtung des Gaulagers im Jahre 1996 stieg der motivierte Neuanfang die Karriereleiter weiter empor und wurde schließlich zur Siedlung ernannt. Gegen Ende des Jahres gab Gründervater Christian Gerlach sein ehrenwertes Amt als Siedlungsführer an Ulf Lüticke ab. Aber als dieser nach einem Jahr zu den Wandervögeln weiterzog, übernahm Daniel Beerstecher das Amt.

Nach einigen Wechseln und Abwanderungen kam dann im Jahre 2001 ein junger Mann mit dem wohlklingenden Namen Tillmann Silber und sein Stellvertreter Nick Mammel an die Führungsspitze. Die beiden standen als  Älteste so gut wie alleine da, doch sie gaben nicht auf. Die ersten Fahrten  wurden in Berichten von noch lebenden Zeitzeugen als etwas chaotisch geschildert, doch jede weitere Aktion gab dem dynamischen Duo, Sicherheit und Routine. Nach 3 langen und ruhmreichen Jahren wurde Nick vom Stellvertreter zum Siedlungsführer ernannt.

Doch dieser gab nach einem Jahr der Jugend eine Chance und so leiteten dann  Joel und Matze die Geschicke der Siedlung. Am 19.10.2004 n. Chr. entstand die bisher größte Erweiterung der Siedlung. Die Meute Schwarzer Wolf wurde unter der Leitung von Basse gegründet und sie umfasste anfangs Sage und Schreibe 30 Meutlinge. Dies war auch die Zeit, als ich zu den Pfadfindern kam.

Fast zeitgleich wurde auch die Sippe Husky von Pablo gegründet. 3 Jahre später, also 2007, rief Daniel Geib die Sippe Wapiti ins Leben, in welche der ältere Teil der Meute überging. Zu dieser Zeit kümmern sich Matze und Pablo um das Wohlergehen der Siedlung. 2008 entsteht aus dem Rest der Meute die Sippe Eisbär unter der Leitung von Hannes. Dieser kümmert sich zusammen mit Max als Stellvertreterduo und mit Pablo als Siedlungsführer  zu dieser Zeit um die Siedlung. 2009 übernimmt Max die Sippe Wapiti von Dani und später auch noch die wunderschöne Position als unser Siedlungsführer. Unter der Regentschaft von Felix wird 2011 die Sippe Ozelot von Timo gegründet. Seit 2013 gibt es noch unsere aktuell jüngste Sippe Bison unter der weisen Leitung von Marian. Aktuell führt Timo mit großem Elan diese geschichtsträchtige Siedlung, vertreten wird er von Raphael und Frieder.

Aber nun genug Geschichte. Ich weiß, dass waren jetzt sehr viele Namen, doch sie veranschaulichen, wie viele außergewöhnliche und motivierte junge Leute diese Siedlung über die Jahre hin geprägt haben. Ich alter Hase bin nun auch schon seit insgesamt 10 Jahren bei den Feuerreitern, lange als Wölfling und danach als Pfadfinder. Eines was ich immer mit am allermeisten geschätzt  habe, ist die Kameradschaft hier. So habe ich mich stets mit jedem, und meinem Eindruck nach auch alle anderen untereinander, immer herausragend verstanden. Egal wer kam wurde freundschaftlich aufgenommen, akzeptiert, so wie er war und integriert.

Mit so einer tollen Truppe, wie wir zu jeder Zeit waren, versteht es sich von selbst, dass die Fahrten und Lager immer außergewöhnlich waren. So wurden in den letzten Jahren zahlreiche Fahrten an wunderschöne Orte auf der ganzen Welt unternommen und jede Fahrt schweißte die Gruppe noch stärker zusammen. Die Eindrücke und Erlebnisse auf diesen Aktionen waren – und da glaube spreche ich nicht nur für mich- äußerst prägend. Und diese Erinnerungen würde ich gegen nichts auf dieser Welt tauschen. Seit nun 20 Jahren gibt es die Feuerreiter.

Und so hoffe ich, es schallt auch in den nächsten 20 Jahren noch über Berge, Wiesen, Wälder und noch weiter:   FROH UND HEITER